Kafi-Infos

Die Kaffeepflanze kennt über hundert Arten und unzählige Varietäten, von denen viele noch nicht klassifiziert sind (auch als Heirloom- oder Landrace-Kaffees bezeichnet). Nach der Klassifizierung von Carl von Linné wird die Kaffeepflanze (unter Weglassung von Klasse, Ordnung und Familie) nach folgendem Schema bezeichnet: Gattung, Art, Varietät, also etwa Coffea canephora robusta. Weitere Arten wären etwa Coffea liberica oder Coffea congensis. Die verbreitetsten Arten sind Arabica und Canephora (einer historischen Verwicklung geschuldet häufig Robusta genannt, wobei Robusta eigentlich nur eine Canephora-Varietät, engl. varietal, bezeichnet). Bei uns werden die Canephoras als solche gekennzeichnet und zusätzlich mit den jeweiligen Varietäten umschrieben.

Im folgenden sind die von uns verwendeten Varietäten plus noch ein paar mehr aufgeführt.

Hier fehlt was? Vorschlag unterbreiten bitte!

Coffea arabica (Varietäten)

Catuai Vermelho: Ein Hybrid aus Caturra und Mundo Novo mit (in diesem Fall) roten, manchmal auch gelben Früchten. Wird häufig in Brasilien angebaut.

Catucai Amarelo: Ein Hybrid aus Catuai und Icatú, der in den späten Achtzigerjahren am damaligen Brazilian Coffee Institute (IBC) entwickelt wurde.

Caturra Special: Die natürliche Mutation der Bourbon-Varietät wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Minas Gerais entdeckt. Aufgrund einer Genmutation bleibt sie klein (dwarf plant), ihr Name bedeutet klein und stammt aus dem Guaraní. Ab 1937 nahm sich das Instituto Agronómico (IAC) in São Paulo der Sache an, da die kleine Pflanze eine engere Bepflanzung und somit hohe Erträge ermöglicht.

Gesha: Die Varietät wurde erstmals in den Wäldern von Gori Gesha in Äthiopien entdeckt. Sie gelangte in den 1950ern nach Panama, wo sie zuerst aufgrund ihrer kleinen Früchte und ihres geringen Ertrags trotz guter Widerstandsfähigkeit gegen Kaffeerost nicht viel Beachtung fand. Bei einem Wettbewerb in Panama fiel im Jahr 2004 ein Gesha besonders auf. Inzwischen ist die Varietät unter Liebhabern des Speziellen für ihre komplexen fruchtigen und blumigen Geschmacksnoten bekannt, darunter etwa Steinfruchtaromen wie Mirabelle oder Pflaume und Jasminnoten.

Heirloom: Sammelbezeichnung für Arabicas, deren Varietäten nicht genauer bekannt sind (bei äthiopischen Kaffees, inzwischen auch häufig landrace). Die unscharfe Bezeichnung bezieht sich darauf, dass die Varietäten häufig nur regional oder von einer Gruppe von Bauern oder gar nur einer Familie bereits über Generationen angebaut werden. In Äthiopien werden die Kaffees, anders als in anderen Weltgegenden, häufig nach der Region benannt, aus der sie stammen, etwa als Yirgacheffe, Guji oder Sidamo. Den Regionen werden wiederum bestimmte Geschmacksprofile zugeschrieben, im Falle eines Yirgacheffe etwa blumig, fruchtig, frisch.

Mundo Novo: Ein 1943 entdeckter natürlicher Hybrid aus Typica und Bourbon. Er wurde ursprünglich in São Paulo, in der damaligen Gemeinde Mundo Novo (heute Urupês) kultiviert.


Coffea canephora (Varietäten)

Geniesst leider noch immer den Ruf, nicht von höchster Qualität zu sein. Wie immer, zählt auch hier das Detail. Während die Art über lange Zeit vorwiegend wegen ihres hohen Ertrags und ihrer Robustheit angebaut wurde, gibt es inzwischen sehr hochwertige Canephora-Varietäten (darunter auch Robustas), die spannende Geschmacksprofile bieten.

CxR: Bei diesem verrät bereits das x im Namen, dass es sich um einen Hybriden handelt – in diesem Fall aus Coffea congensis und Coffea canephora robusta. Die zwölf Setzlinge, aus denen vom Central Coffee Research Institute (CCRI), Coffee Board of India, die zweite und dritte Generation CxR entwickelt wurden, tragen den Namen der Farm, von dem unser Kaffee stammt: Balehonnur Robusta.

Old Paradenia/Peridynia: Canephora-Varietät mit ordentlich Schmackes, also anständigem Koffeingehalt, Karamell-, Nuss- und Nougatnoten.